«Als wäre man in New Orleans»

Jazz, Blues und Rock’n’Roll: Die 34. Ausgabe des dreitägigen Jazz-Openairs Büren hat viele Besucher ins Aarestedtli gelockt. Für Abstriche in der positiven Bilanz hat lediglich das wechselhafte Wetter am Samstagabend gesorgt.

ndsätzlich positive Bilanz. «Am Donnerstag und Freitag haben die Besucherzahlen unsere Erwartungen erfüllt und die Stimmung im Stedtli war ausgelassen», so Geisser. Der Samstagabend sei dann aber etwas enttäuschend gewesen. Wegen des regnerischen Wetters seien wohl viele lieber zuhause geblieben. Dennoch ist das OK zufrieden und freut sich schon darauf, das Jazz-Openair 2019 in Angriff zu nehmen.

 

Yannik Stähli

Die Kreuzgasse in der historischen Altstadt von Büren hat sich übers Wochenende in ein Festivalgelände verwandelt. Da, wo sonst der Verkehr über die Pflastersteine rollt, stehen nun unzählige Tische und Bänke. Auf der kleinen Bühne, die vor dem Schloss errichtet wurde, stimmt die Full Steam Jazzband aus dem Berner Oberland gerade ein neues Stück an. Die Besucher, die zahlreich ins Stedtli gekommen sind, sind bester Laune. Überall wird zum Rhythmus der Musik in die Hände geklatscht, hier und dort sieht man sogar jemanden das Tanzbein schwingen.

800-Jahr-Feier als Grundstein

«Wir sind jedes Jahr bemüht, dem Publikum einen abwechslungsreichen Mix aus verschiedenen Musikstilen bieten zu können», sagt Peter Geisser, Mitglied des sechsköpfigen OKs Der gebürtige Bürener ist seit der Gründung des Openairs mit der Organisation und Durchführung der Festivitäten vertraut. «Im Rahmen der 800-Jahr-Feier im Jahr 1985 kam Fredy Stotzer die Idee, ein Jazz-Openair auf die Beine zu stellen», so Geisser.

Da der Anlass bei der Bevölkerung grossen Anklang fand, entschied man sich, den Event alljährlich durchzuführen. Anlässlich des zehnjährigen Bestehens hat man die Bühne vom Burgacker ins Stedtli verlegt und das – ursprünglich vom Old Jazz geprägte – Openair auch für andere Stilrichtungen geöffnet. Über die Jahre hinweg konnte sich der Anlass zunehmend etablieren und ist mittlerweile schweizweit ein Publikumsmagnet.

Reise durch den Old Jazz

Während der Donnerstag- und der Samstagabend jeweils ganz im Zeichen des Old Jazz stehen, ist der Freitagabend für Blues- und Rockmusik reserviert. «Mit ei- nem abwechslungsreicheren Programm möchten wir in erster Linie die jüngeren Besucher für den Anlass begeistern», so Geisser.

Auch dieses Jahr ist es dem OK gelungen, qualitativ hochstehen-de Bands nach Büren zu holen. Nebst der Full Steam Jazzband aus dem Berner Oberland nehmen die Farmhouse Jazz and Blues Band aus den Niederlanden sowie Shabber Nac and His Humbugs die Festivalbesucher auf eine energiegeladene Reise durch den Old Jazz mit.

Durch ihre Spielfreude erzeugen die drei Bands eine ungezwungene Atmosphäre, die die Besucher sowohl am Donnerstag als auch am Samstag zu begeistern vermag. «Wenn man diese Musik hört, könnte man meinen, man sei in New Orleans», sagt Matthias Vittori, der aus Lengnau gekommen ist, um dem Jazz-Openair beizuwohnen.

Überraschte Festivalbesucher

Für Abwechslung im Festivalprogramm sorgen dieses Jahr The Rubbernecks und Blues Tonique. Die beiden Schweizer Bands begeistern am Freitagabend mit einem breiten musikalischen Repertoire. Von Rock’n’ Roll und Rockabilly über Funk und Countrymusik ist alles zu hören. Nebst weniger bekannten Stücken haben die beiden Ensembles auch geläufigere Titel im Gepäck und überraschen damit so manchen Festivalbesucher. «Hier Lieder von AC/DC zu hören, hätte ich echt nicht erwartet», meint der Bürener Michael Freiburghaus. «Das ist ein richtiger Gänsehautmoment!»

Kulinarisches von der Gugge

An dem dreitägigen Anlass wird indes nicht nur musikalisch einiges geboten. Auch kulinarisch kommen die Besucher auf ihre Kosten. Das Küchenteam, bestehend aus Mitgliedern der Bürener Guggenmusik Houzbrügg-Fäger, hat in der Festwirtschaft alle Hände voll zu tun. Nebst diversen Grillspezialitäten steht auch Raclette auf der Speisekarte.

Seit zwei Jahren können die Festivalbesucher auch einen Tisch auf der VIP-Bühne mieten. Von dort haben sie beste Sicht auf Bühne und Festgelände. Zudem kommen sie in den Genuss eines exklusiven Drei-Gang-Menüs, zubereitet von den Smoky Bro’s aus Büren. «Für Firmen ist die VIP-Bühne ideal, um einen Kundenanlass oder ein Geschäftsessen durchzuführen», so Geisser.

Nach den drei Festtagen zieht das OK eine grundsätzlich positive Bilanz. «Am Donnerstag und Freitag haben die Besucherzahlen unsere Erwartungen erfüllt und die Stimmung im Stedtli war ausgelassen», so Geisser. Der Samstagabend sei dann aber etwas enttäuschend gewesen. Wegen des regnerischen Wetters seien wohl viele lieber zuhause geblieben. Dennoch ist das OK zufrieden und freut sich schon darauf, das Jazz-Openair 2019 in Angriff zu nehmen.